VW in der brasilianischen Militärdiktatur
Volkswagen stellt die Studie „VW do Brasil in der brasilianischen Militärdiktatur 1964 -1985“ des unabhängigen Historikers Christopher Kopper vor.
Dieser Studie zufolge reagierte VW-Vorstand Friedrich Schultz-Wenk auf den Putsch ausgesprochen positiv, ja geradezu euphorisch. (S.20)
Zum Kontext der VW-Umweltziele zähle ich diese Studie jedoch wegen des Rio Cristalino-Projekts. Volkswagen stolperte seinerzeit ohne jeden Plan in ein Abenteuer, das als Gegenbild zu einer ethische Regeln und Umweltziele berücksichtigenden Geschäftspolitik erscheint. Dazu schreibt Kopper auf Seite 116:
„Nach dem heutigen Wissensstand war die Umwandlung von Savannenwald in Weideland auf der VW-Fazenda im brasilianischen Bundeststaat Pará ein schwerer ökologischer Irrtum, der VW letztlich nur finanzielle Verluste bescherte. Für die Ausbeutung von Aushilfslandarbeitern für Rodungsarbeiten trug VW do Brasil eine erhebliche mittelbare Verantwortung. Mit Wissen und Billigung des Vorstandes von VW do Brasil bediente sich die Fazendaleitung ausbeuterischer Arbeitsvermittler. Sie verletzte dabei elementare soziale Standards, statt die Arbeitskräfte zu akzeptablen Bedingungen selbst einzustellen.“
Last updated: Oktober 31, 2018 at 15:10 pm